St.Gallischer Jägerverein Hubertus

Bracken

Der Bracken

Das anhaltende Lautgeben beim Folgen auf Spur und Fährte von Hase, Fuchs und in der Schweiz auch Rehwild kennzeichnet das Jagdverhalten der Bracken, wie sie auch im Kanton St.Gallen anlässlich der Treib- oder Gesellschaftsjagden zum Einsatz gelangen. Der geschnallte Hund sucht selbständig sich drückendes oder niedergetanes Wild in verwachsenen Schlägen, Dickungen und Verhauen, um es hoch zu machen und ihm mit kräftigem Laut folgend den anstehenden Jägern zuzutreiben. Dabei sollte er Spur und Fährte mit tiefer Nase halten und Wild nicht bloss auf Sicht , d.h. der Hund lautet nur, wenn er das flüchtende Tier sieht, jagen.

Am Schluss eines Treibens sucht er auf seiner Spur zum Hundeführer zurück oder reagiert auf dessen Hörzeichen. (Hornstoss, Pfiff, Ruf) Niederläufigen Bracken oder vor allem Kreuzungen mit ihnen wird auch in St.Galler Revieren der Vorzug gegeben.

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Der Schweizer Laufhund

Dieser mittelgrosse, kurz- stockhaarige Hund wird in den beim Niederlaufhund beschriebenen vier Farbschlägen gezüchtet. Ursprungsland ist die Schweiz, wo schon in mittelalterlichen Quellen brackenartige Jagdhunde erwähnt werden. Laufhunde eignen sich schwergewichtig für die Stöber- und Brackierjagd. Sie lassen sich auch auf der Wundfährte abführen, wobei ihre Grenzen, wie oft zu wenig ausgebildete Wildschärfe, aber klar erkannt werden müssen. Sie sind äusserst umgängliche und leichtführige Hunde, die aber nur in Jägerhände gehören und viel Zuwendung und Auslauf benötigen. Der Kanton Graubünden kennt noch die eigentliche Brackierjagd mit Laufhunden auf den weissen und braunen Hasen sowie den Fuchs. Diese Hunde müssen verlässlich rehrein sein. Das heisst, sie sollen und dürfen gesundem Rehwild nicht folgen.

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Der Schweizer Niederlaufhund, SNlH

Dieser kurzhaarige Niederlaufhund von 33 bis 41 Zentimetern Stockmass wird in vier Farbschlägen gezüchtet. Unterschieden werden der weissrote Schwyzer, der schwarzrote Jura, der weissschwarze und als einziger auch rauhaarige Berner und der weissschwarzbunte Luzerner Niederlaufhund. Die letzten beiden mit braunroten Brandabzeichen. 1897 begrenzte der Kanton Aargau als erster der Revierjagdkantone das Ristmass für lautjagende Hunde auf 36 cm, was dazu führte, dass neu der Schweizer Niederlaufhund durch Einkreuzen von Dachsbracken, Bassets und Dackeln in die vorhandenen vier Laufhundschläge herausgezüchtet wurde. Dackelgene treten immer wieder durch nach aussen gedrehte Vorderläufe in Erscheinung. Dafür verkörpern wohlklingende Laute und die Buntheit der Farben nebst dem kurzen, dichten Stockhaar und den schmalen, langfallenden Behängen Laufhunderbe.

Niederlaufhunde eignen sich vor allem für die herbstliche Treibjagd. Sie können korrekt abgeführt auch auf der Wundfährte von Schalenwild beachtliche Leistungen erbringen.

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Die Österreichischen Bracken

Tiroler-, Brandl- und rauhaarige Steirische Hochgebirgsbracke bilden das Trio der Österreicherbracken. Als kleinste von ihnen wird die Tirolerbracke in den Farbschlägen rot und schwarzrot gezüchtet. Schwarze Haarfarbe mit rotbraungelben Brandabzeichen kennzeichnet die Brandeln. Derbes, rauhes, rötliches Haar ist für die Hochgebirgsbracken typisch. Wurden die Tiroler- und Brandlbracke aus urspünglich vorhandenen Brackenschlägen herausgebildet, so entstand die Steirische Rauhhaarbracke durch eine gezielte Kreuzung des Hannoverschen. Schweisshundes mit rauhaarigen (Istrianer-) Bracken im auslaufenden 19. Jh.

Die Hunde werden nicht nur in ihren Stammlanden, Tirol, Kärnten und Steiermark bevorzugt zur Nachsuche auf sämtliches Schalenwild eingesetzt, wo sie entsprechend abgeführt und eingesetzt den Spezialisten ähnliche Leistungen zu erbringen vermögen. Die Sicherheit von Spur- und Fährtenlaut aber auch Wildschärfe stellen sie beim Brackieren von Fuchs und Hase unter Beweis. Österreicher Bracken sollten nur von Jägern erworben werden, die ihren Anlagen auch gerecht werden können. Als ausschliessliche „Treibjagdhunde” sind sie unterfordert.