St.Gallischer Jägerverein Hubertus

Schweisshunde

Die Haltung von Hunden ist anspruchsvoll. Für die artgerechte Haltung sind verschiedene Bedingungen notwendig, welche das Bundesamt für Veterinärwesen in einer Broschüre zusammengefasst hat. Das gleiche gilt für Hundehalter, die von ihrer Hündin gerne Nachwuchs hätten. Revier Jagd St.Gallen organisiert jedes Jahr Schweisshundeprüfungen und koordiniert die Ausbildung in den regionalen Sektionen.Schweisshunde nehmen bei der Jagd eine wichtige Aufgabe wahr. Sie werden insbesondere für Nachsuchen auf Wild eingesetzt, das auf der Jagd, durch den Strassenverkehr oder andere Vorkommnisse verletzt wird. Entscheidend für den Erfolg von Nachsuchen sind das korrekte Verhalten des Jägers nach dem Schuss und die optimale Zusammenarbeit des Hundeführers mit seinem Schweisshund.Dieses Zusammenspiel wird von den Hundeführern mit ihren Schweisshunden laufend intensiv geübt und an speziellen Veranstaltungen geprüft. Für Nachsuchen werden nur Gespanne eingesetzt, welche die entsprechenden Prüfungen erfolgreich bestanden haben und sich dafür auch eignen (z.B. für erschwerte Nachsuchen). Für das Anlegen von Fährten für die Übungen mit dem Hund hat sich der Fährtenschuh “Suchenheil”, welcher in Zusammenarbeit mit erfahrenen Schweisshundeführern und Experten im Schweisshundewesen entwickelt und erprobt wurde, hervorragend bewährt. Weitere Informationen dazu erhalten sie HIER . Die Prüfung der Schweisshunde zur Nachsuche erfolgt gemäss dem kantonalen Regulativ und dem Prüfungsreglement über den Einsatz von Hunden zur Nachsuche.Die Prüfung der Schweisshunde zur Nachsuche erfolgt gemäss dem kantonalen Regulativ und dem Prüfungsreglement über den Einsatz von Hunden zur Nachsuche.

Der St. Gallische Jägerverein Hubertus organisiert 2017 drei Schweisshundeübungen.

Hannoversche Schweisshund

Dieser 48 bis 55 Zentimeter grosse und massige Jagdhund entstand aus den ursprünglichen Leit-Schweisshunden des 1866 aufgelösten Königlich-Hannoverschen Jägerhofes. Er beeindruckt durch Grösse und ruhiges, sicheres Wesen, das sich auch in seinem engen Bindungsbedürfnis zu Führer und Familie äussert. Der gut geformte, und proportionierte Körper mit wohl behängtem Kopf wird von kräftig bemuskelten und gut gestellten Gliedmassen getragen. Die auffallend breite Nase mit weit geöffneten Nasenflügeln behähigt ihn zu intensiver , ausdauernder Suche auch auf schwierigsten Wundfährten sämtlicher Schalenwildarten. IDie Hunde sind im allgemeinen hirschrot oder unterschiedlich stark gestromt gefärbt. Fährtenlaut und Wildschärfe sind ihnen angewölft, wobei das Lauten auf der Fährte in einzelnen Zuchtlinien als Leithundeerbe auch fehlen kann. Ein kräftiges Scherengebiss befähigt den Hund notfalls zu energischem Zupacken.

Jagdliche Eignung und Haltung

Der Hannoversche Schweisshund arbeitet am Riemen als ausgesprochener Spezialist auch schwierigste Wund- und Krankfährten sämtlicher Schalenwildarten sicher und oft schier pedantisch aus. Hinter flüchtigem Wild geschnallt stellt er auch stärkere Stücke beharrlich und ermöglich seinem Führer so den raschen Fangschuss. In gebirgigem Gelände mit grossflächigen Latschenverhauen und gefährlichen Steilwänden setzt ihm seine rassebedingte Körpergrösseallerdings Grenzen. Umso besser eignet er sich für den Nachsucheneinsatz in Wald- und Mittelgebirgsregionen. Er gehört aber nur in die Hand einer Jägerin oder eines Jägers, die über die notwendige Zeit und entsprechende jagdliche Möglichkeiten verfügen, um den Hund zur vollen Entfaltung seiner Anlagen zu bringen. Diese Ziele verfolgt auch der die Rasse betreuende und dem Internationalen Schweisshundeverband –ISHV -angehörende Schweizerische Schweisshundclub oder SSC mit der eher zurückhaltenden Anpaarung leistungsstarker und erbgesunder Elterntiere, deren Nachkommen nur in Jägerhände abgegeben werden.

Der Hannoversche Schweisshund kann sowohl im Zwinger wie auch in der Wohnung gehalten werden. Er braucht aber viel Auslauf , Bewegung , Zeit und Zuwendung. Frühe Gewöhnung ans Auto ist dabei ebenso wichtig wie das Erziehen des Hundes zu Leinenführigkeit, Schussfestigkeit und Ausharrevermögen.

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Bayrischer Gebirgsschweisshund (BGS)

verkörpert einen leichten, sehr beweglichen, muskulösen und mittelgrossen Jagdhund von hirsch- aber auch grauroter Farbe. Als weitere Farbvarietäten können Hunde mit ockergelbem bis semmelfarbenen Haarkleid mit unterschiedlicher Flammung oder dunkler Stichelung angetroffen werden. Dichtes, mässig rauhes und wenig glänzendes Glatthaar ist erwünscht. Die schwarze Gesichtsfärbung, Maske, kann fehlen . Die Hunde erreichen Risthöhen zwischen 47 bis 52 Zentimetern.

Der Gebirgschweisshund entstand im ausgehenden 19. Jahrhundert durch Brackeneinkreuzung aus dem Hannoveraner im bayrisch-österreichischen Grenzgebiet. Diese Blutauffrischungen durch Tiroler Bracken wurden vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg wiederholt und führten zum Erscheinungsbild der heutigen Gebirgsschweisshunde, die durch ihren Fährtenlaut aber auch ihre Fährtensicherheit und Fährtentreue zu überzeugen vermögen. Das Brackenerbe zeigt sich vor allem im Temperament, der Härte und dem Schneid der Hunde.

Jagdlicher Einsatz und Haltung

Der Bayrische Gebirgsschweisshund eignet sich auf Grund seiner Anlagen vorzüglich für die Arbeit auf der Rotfährte aller vorkommenden Schalenwildarten. Temperament und die damit verbundene grosse Beweglichkeit lassen ihn auch in extremem, gebirgigen Gelände Gams und Berghirsch sicher zu Stand hetzen und ausdauernd stellen. Er ist aber ebenso zu langer und kräftezehrender Riemenarbeit fähig. Seine Unerschrockenheit und Wildschärfe stellt er nicht zuletzt auch anlässlich von Schwarzwildnachsuchen unter Beweis. Er gehört daher in die Hand eines Jägers, der die Anlagen seines Hundes auch durch den entsprechenden jagdlichen Einsatz gerecht werden kann.

In der Wohnung gehalten setzt er sich beherzt für Leib und Gut „ seiner Familie „ ein. Damit ist allerdings die Gefahr verbunden, dass der Hund zum blossen Jagdbegleiter wird, und auch die eine und andere Nachsuche nicht verhindern kann, dass seine Anlagen verkümmern. Zwingerhaltung schadet ihm nicht, wenn Bewegung, Auslauf, Beschäftigung und Familienanschluss damit verbunden sind